Startort: Grand Village im Yellowstone National Park
Zielort: Grand Village im Yellowstone National Park
Wetter: alles zwischen sonnig-heiß bis regnerisch-eiskalt
Heute also der finale Tag im Yellowstone. Wir stehen extra früh auf (7.30 Uhr), denn wir wollen ja nicht um die bestimmt raren Fühstücksplätze kämpfen müssen. Ist dann zum Glück auch garnicht notwendig. Bei traumhaftem Blick auf den Lake Yellowstone gibts ein echtes amerikanisches Früstück.
Danach gehts gleich auf Richtung Old Faithful. Der wohl berühmteste Anlaufpunkt des Parks ist stark besuchter Mittelpunkt der Geysiransammlung im sog. Upper Geyser Basin. Dort steht auch das Old Faithful Inn, welches stark daran erinnert, als hätte man die Keltensauna der Therme Erding in ein Hotel umgewandelt, nachdem sie auf die 8 fache Größe gebracht wurde. Sehr eindrucksvoll. Zum Bestaunen bleibt allerdings noch nicht viel Zeit, denn es scheint, als würde uns Mr. Old Faithful persönlich mit einem Ausbruch begrüßen wollen. Wir spurten also dorthin und sehen gerade noch die letzten Züge. Da ist es 9.50 Uhr. Die Ranger können mittlerweile wohl ganz gut prognostizieren, wann die nächste Eruption stattfinden wird, es soll gegen 11.20 Uhr sein, plus/minus 10 Minuten.
Also haben wir Zeit, die in unmittelbarer Umgebung liegenden, anderen Geysire anzuschauen. Besonders lustig dabei war die spontane Eruption eines kleineren Geysirs, der voll Richtung des Laufstegs prustete und vor allem einen der Ranger nass machte, der aber davon nicht seine gute Laune verlor, sondern auf die zeitgleich ebenfalls stattfindende Eruption des Grand Geysers aufmerksam machte. Der war im Moment alllerdings zu weit weg und wir wollten doch unbedingt den Ausbruch von Old Faithful von A bis Z sehen. So kamen wir also rechtzeitig zurück. Zusammen mit ein paar wenigen hundert anderen Zuschauern warteten wir also. Und warteten noch etwas länger. Und noch ein klein wenig länger. Und nach 1, 2 kleineren „Fehlalarmen“ war es dann soweit. Ca. 55 Meter schoss das unterirdisch im Speicher angesammelte bis zu 96 °C heiße Wasser in die Luft. Das war unglaublich!

Die gesamte Eruption dauerte ca. 10 Minuten. Danach gings auf einen für amerikanische Verhältnisse unendlich langen Fußweg zu den weiteren Geysirattraktivitäten. Hierbei fiel auch die Fanatsie der Entdecker bei der Namensgebung der einzelnen Geysire auf. So bestaunten wir unter Anderem den Beehive Geyser, den Castle Geyser, die Lion Group oder auch den Beauty Pool.
Der zuvor noch aktive Grand Geyser verhielt sich leider ruhig und der nächste Ausbruch wurde für den Zeitraum zwischen heute 5 Uhr Nachmittags und 9 Uhr abends des Folgetages prognostiziert. So lang können wir natürlich nicht warten.
Also gings noch weiter auf diesem schier endlosen Trail in Richtung der weiteren Top-Attraktivität des Yellowstone NP: dem Morning Glory Pool.
Unterwegs kamen wir am Riverside Geyser vorbei, der aufgrund seiner Lage direkt am Firehole River als einer der schönsten Geysire bei Ausbruch gilt. Das vorhergesagte Zeitfenster für den nächsten Ausbruch ist noch ca. 30 Minuten entfernt und auf lediglich 1 Stunde beschränkt. Das klingt gut. Also erst den Morning Glory Pool, dann warten auf den Riverside Geyser. Der MG-Pool ist dann auch wirklich wirklich sehr sehr schön anzuschauen. Man hat zwar das Gefühl, außer den vorhandenen Europäern und den vielen Japanern hat es kein einziger Ami bis hierher geschafft, aber das soll ja nicht weiter unsere Sorge sein. Dafür kann man sich ja im Giftshop ne Postkarte mit nem Foto kaufen.

Der Riverside Geyser dann reizt das Zeitfenster voll aus, sodass wir entspannt ein Stündchen auf einer der Bänke am anderen Flussufer sitzen und warten können. Als dann oberhalb des Geysirs ein riesiges Bison auftaucht und sich gemütlich in (Zuschau-)Position legt, wissen wir, es muss bald losgehen. Und das Warten lohnte sich!

Nun gings aber schleunigst zurück zum Auto, denn ein großes Unwetter scheint aufzuziehen. Kurz vor Erreichen des Parkplatzes sind sie dann wieder da: die Eisregentropfen. KKKalt!
Mit Einsetzen des Regens sinkt irgendwie unsere Bereitschaft, bei den nun folgenden midway und lower geyser basins auszusteigen. Zum Glück sind die meisten Sachen so nah am Fahrweg, dass wir, ebenso wie die anderen Besucher, nur langsam dran vorbei fahren müssen, um da was zu sehen.
Nach kurzem Essens-Zwischenstopp gings nun heim ins Motel. Nach 3 Tagen Park sind wir richtig geschafft. Andauernd aussteigen, zur Attraktivität gehen, wieder einsteigen, kurz fahren, wieder aussteigen, hingehen…… sind wir ziemlich kaputt. Doch es hat sich so dermaßen gelohnt!
Morgen gehts weiter durch den Grand Teton NP.