Startort: The View Hotel Monument Valley, AZ/UT
Zielort: Page, AZ
Wetter: meist sonnig, am Nachmittag kurz Gewitterbewölkt, sehr heiß
Dieser Reisebericht wird schwer. Sehr schwer. Eigentlich müsste hier nur stehen: ……
Diese Bilder können wir wohl kaum in Worte fassen oder auch hier abbilden (auch auf einer 10 qm-Leinwand würde man das Ganze nicht so wiedergeben können, wie wir das erleben konnten.)
Nach dem gestrigen Reisebericht gab es einen sehr schönen, aber (angesichts des noch Kommenden) nicht weiter zu kommentierenden Sonnenuntergang. Dann gings schnell ins Bett, denn der Sonnenaufgang soll ja live miterlebt werden.
(Scheinbar) mitten in der Nacht klingelt der Wecker und zerstört den Traum, im Urlaub zu sein. Schlafrunken nach dem Aus-Kopf tasten. Hmm, irgendwas ist anders. Wieso sind in diesem Bett statt eines Kissens auf einmal 4? Und wieso steht der Wecker auf der anderen Seite? Wo ist mein(e) Mann/Frau? Hä? Da wirds immer klarer, es war kein Traum – wir sind wirklich im Urlaub und stehen trotzdem um 6 in der Früh auf. Oh ja, wir sind ja im The View Hotel. Also, dann machen wir doch mal den Vorhang beiseite.
OH! Die Monumente stehen, leicht von rötlichem Himmel umrandet, wie versteinert da. Ok, sie sind versteinert. Es dauert noch 14 weitere Minuten, bis wir etwas wacher sind und den Sonnenaufgang sooooo erleben:

Z. T. aus dem Bett heraus kann man sich ein Naturschauspiel 1. Güte anschauen. Unvergesslich. Wir könnten an dieser Stelle noch viele viele weitere Bilder einstellen, doch das soll ja nur ein Reisebericht werden und kein Fotoalbum. Das gibts später. 🙂
Noch mit einem tiefzufriedenen Grinsen im Gesicht machen wir uns auf Richtung Restaurant – welches allerdings erst ab 7 Uhr geöffnet hat. Also noch etwas frühmorgentliches-Monument-Valley-Kucken. Toll!
Dann ists soweit und wir bekommen ein tolles Frühstücksbuffet in einem Speisesaal, der, wie der Rest des Hotels auch, auf „View“ ausgelegt ist. Große Fensterscheiben genau zum Monument Valley hinaus, sodass man (wir sind ja früh dran und bekommen daher einen der begehrten Fensterplatz-Tische) nur von einer Glasscheibe getrennt, den Park weiterhin anschauen kann. Leider gibts kein Frühstück im Außenbereich. Wo doch jetzt die Temperaturen gerade mal ok sind.
Nach ausgiebiger Schlemmerei und einem abschließenden Blick vom Balkon sitzen wir um 8 im Auto Richtung Page. Heute soll doch auch der Antelope Canyon auf dem Programm stehen und der ist 1. ein kleines Stück (3 Autostunden) entfernt und bietet 2. nur zwischen 11 und 13 Uhr den begehrten Lichteinfall. Außerdem soll das Wetter gegen Mittag schlechter werden, sodass uns vielleicht die Wolken einen Strich durch die Rechnung machen könnten. Drum gehts los und die Fahrt ist (wieder mal) ruhig und Ereignislos. Wobei dieser Punkt wirklich nicht zu unterschätzen ist, denn das gemächliche amerikanische Tempo, verbunden mit (hier wirklich wie im Bilderbuch) geraden, leeren Highways machen auch das Fahren zu einem Stück Urlaub. Tempomat auf die richtige Geschwindkeit, bequeme Sitzposition gesucht und los gehts. So kommen wir also sehr schön pünktlich um 10.30 Uhr am Upper Antelope Canyon an. Dachten wir. Freuen uns auch noch, dass am Eingang steht, die Touren finden zu jeder vollen Stunde statt (es gibt nur die Möglichkeit, mit Navajo-Indianer-geführten Touren den Canyon zu besuchen) und dass wir ja dann die 11 Uhr-Tour bekommen. Doch dann verrät uns der nette Herr im Permitt-Häusl, dass wir ja nun in Arizona seien und die sind eine Stunde hinterher. Hä? Wieso, ist doch alles Mountain-Time, oder? Ja, nur dass Utah SOMMERZEIT hat und Arizona und Nevada nicht! Toll! Also ist es eigentlich erst um 9.30 Uhr und wir bekommen die 10 Uhr-Tour. Naja, hilft nix.
Nach einer wilden Offroadfahrt zu zwölft hinten auf einem Jeep, bei dem einem fast das Toupet wegfliegt, sind wir am Canyoneingang und es geht los. Wir sind in der Tat etwas früh dran (der Tipp, das gute Licht kommt ab 11 bezieht sich leider wirklich auf die lokale Zeit), doch immerhin bekommen wir ein paar tolle Bilder.
Unser Tourguide ist wirklich sehr sehr nett und zeigt uns viele tolle Fotoeinstellungen. Da die Tour ca. 1 Stunde geht und wir uns alle nach hinten raus schon fast unverschämt viel Zeit lassen (wahrscheinlich haben alle gespürt, dass mit ein wenig mehr Zeitschinden noch tolleres Licht in den Canyon fallen wird), gibts dann doch noch Bilder wie dieses:

Wir „büßen“ dieses Zeitschinden mit einer Rückfahrt, die bestimmt den Vergleich mit keiner Achterbahnfahrt der Welt zu scheuen braucht. Lapidar angekündigt mit „OK guys, I’m going to drive a little bit faster“ heizt der guter Mann mit einer Geschwindigkeit über den Sand bzw. innerhalb der schon eingefahrenen Rillen, dass es nur so kracht und rummst und mehr als 1 Mal kann man die Micha ohne Kontakt zur Sitzbank quasi schwerelos über den Dingen schweben sehen. Universalstudios-Acherbahnen, wir kommen, kann man da nur sagen.
Trotztdem gehts gleich weiter auf die andere Straßenseite zu den dort gelegenen Lower Canyons. Diesen erreicht man erfreulicherweise zu Fuß in nur 3 Minuten. Es geht nun unter die Erde. Hier sind die Canyons von oben eigentlich nicht zu erkennen und man darf kein Otti Fischer sein, denn sonst bleibt man schon am Eingang stecken. Der Guide hier ist aber ebenfalls sehr nett und gibt viele viele Fotomotivhinweise. Jetzt passt auch das Licht und so bekommen wir tolle tolle tolle tolle Fotos. Hier nur 1 davon, damit wir daheim auch noch was herzeigen können.

Nach so viel Bildpower sind wir vollkommen geschafft und da lenkt auf dem Rückweg die angeregte Unterhaltung mit Sam, einem pensionierten Lehrer aus Phoenix, der mal 2 Jahre in Stuttgart bei der Army war, sehr angenehm von der mittlerweile wahnsinnig brütenden Hitze ab.
Wir düsen daraufhin in unser Hotel in Page. Haben wir schon erwähnt, dass gestern bei der Hotelsuche für heute alles alles voll war (sogar bei Motel 6 haben wir geschaut), sodass dann nur noch das vornehme Mariott Courtyard, umgeben vom Golfplatz (was ja eigentlich schon alles sagt) übrig blieb? Eieiei, wir BRAUCHEN den Las Vegas-Gewinn. Da es jetzt erst um 2 ist, wird dieser Wahnsinnstag mit Faulenzen am Pool beendet….