24.07.2010

Startort:     San Luis Obispo, CA  

Zielort:       Monterey, CA  

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Wetter:      manchmal sonnig, meist bewölkt, fast immer recht frisch, im Wind gefühlt eisig  
Na Gott sei dank! Die Nacht ist endlich rum und keiner der krassen  Bauarbeiter-Nachbarn hat im Suff beschlossen, sich ein anderes Zimmer (unseres) zu suchen. So blieb alles ruhig und wir können bald hier weg. Vorher noch ein lecker lecker Frühstück beim IHOP (wer nicht mehr weiß was das ist: bitte wieder die Seattle-Berichte lesen). Heut wollen wirs wissen: Der Highway Nr. 1 will erobert werden. Eigentlich sinds ja nur ca. 135 Meilen. Doch die Fahrt entlang am Pazifik verspricht ein volles Tagesprogramm zu werden.

So düsen wir also los und schauen uns gleich mal den großen Stein vor Morro Bay an. Sehr groß. Sehr steinig. Sehr toll.

Weiter gehts und wir stellen bald fest, dass nicht umsonst in allen Reiseführern immer die Tour von Nord nach Süd gemacht wird. Wenn das Ganze anders herum passiert, so wie wir das machen, ists etwas schwierig, zu den Aussichtspunkten zu gelangen. Aber dank der amerikanischen Mördergeschwindigkeiten ist das für nen Europäer kein Problem. Augen zu und rüberziehen. Grins.
Die tollen Aussichten, die wir da heute erleben, lassen sich leider nur schwer auf Fotos bannen. Wir sehen Steilküsten, Steildünen und Strände. Man könnte wirklich nach fast jeder Kurve anhalten um zu staunen…  Klar, dass man dann für die Strecke so lange braucht 🙂

Das berühmte Neuschwansteinartige Schloss von W.C. Hearst (dessen Lebensgeschichte als Vorlage für Citizen Kane diente), das sog. Hearst Castle, lassen wir rechts liegen, da man da nur mit mehrerenFührungen hinkommt, für die uns heut leider die Zeit fehlt.

Dann lieber die Natur anschauen. So kommen wir auch an Sea Elephants vorbei. Man, waren die faul. Und groß. Wenn sich da einer auf den Weg zum Wasser macht, geht das nur Etappenweise. 5 Meter robben. Liegen bleiben. Wieder ein wenig robben. Sonnen. Schlafen. Weiter robben.

Ob es jemals einer derjenigen, die wir so auf ihrem Weg beobachtet haben, auch ins Wasser geschafft hat, wissen wir nicht. Irgendwann war uns das Warten zu blöd 🙂

Zwischen San Simeon und Big Sur ist die tollste Strecke des Highways. Er schlängelt sich so über dem Wasser entlang und rechts gehen die Berge weiter hoch, hinter denen man das  Blau des Himmels sieht. Richtig, es ist meistens bewölkt. Aber das ist hier wohl fast immer so.

Nach unzähligen Stopps kommen wir nach Monterey, bei dem der ebenfalls berühmte 17 mile drive losgeht. Das Ganze ist eine Halbinsel, auf der viele viele golfende Promis wohnen. Selbst die schäbigsten Hütten (und das ist ernst gemeint) kosten da noch 1.6 Mio USD. Aber wir golfen ja nicht. Gemeinerweise lassen sich die Schwerreichen die Fahrt über ihre Straßen teuer bezahlen: 9.50 USD kostet die Gebühr für ein Mal da lang fahren. Dafür gibts 21 „tolle“ Stopppunkte, die allerdings umso besser wären, wenn wir doch golfen würden….

Doch den oft fotografierten „lone cypress point“ fanden dann auch wir ganz toll.Nun aber los, wir wollten doch unbedingt noch ins Monterey Sea Aquarium. Das hat eigentlich nur bis um 6 offen und nun ist schon um 5. Eieiei. Wir düsen dorthin, suchen uns ein Parkhaus und wetzen in die richtige Richtung. Doch Wahnsinn, was ist denn hier los? Im Amüsiervietel  Cannery Row geht es zu wie Hölle. Hunderte von Motorrädern säumen die Gehwege. Das ist wohl der Grund für die sagenhaften Hotelpreise. Hier ist heut Bikertreff. Na toll – und wir mittendrin!

Wir kommen doch noch beim Aquarium an und es hat – hurra hurra – heute bis um 8 offen. Also nix wie rein. Hier sehen wir tolle Quallen. Seepferdchen in den unterschiedlichsten Größen und Varianten. Riesentunfische, Hammer- sowie Leopardenhaie, lustige Seeotter und noch vieles mehr. Das hat sich gelohnt.

Nun können wir auch auf dem Rückweg ganz entspannt zwischen den Bikes durchgehen. Die Faszination dafür empfindet man wohl bloß, wenn man selbst Biker ist. Es wirkt für uns Laien allerdings toll, weil es ja so viele Motorradl auf einem Haufen sind.

Den Abschluss des Tages bildet die Fisherman’s Wharf, ein kleines Gegenstück zur Wharf von San Francisco. Hier sind allerdings die vielen vielen Seehunde der Blickfang, die mit einem ordentlichen Gebrüll und einem viel ordentlicheren Gestank auf sich aufmerksam machen. Die Kerle liegen, wie die Seeelephanten heute vormittag, megafaul in der Gegend herum. Toll anzuschauen.

Nun sind wir kaputt in unserem „Luxus“-Motel angekommen. Morgen gibts noch mehr Highway und dann sind wir in San Francisco angekommen. Sooooo schnell  geht das nun.