5. Juni 2011

Heute klingelt der Wecker früh: 6.45. Aber uns erwartet ja auch ein toller Tag. Also stehen wir voller Elan auf und gönnen uns ein schnelles Frühstück. Dann ist es auch schon so weit und wir werden an unserem Campingplatz mit dem tollen Hummer abgeholt. Unser Fahrer Neil begrüßt uns und mit uns ist noch ein holländisches Pärchen in etwa gleichen Alters an Bord.

Dann geht die Reise los. Hin zur Fähre und drauf auf sie. Die Überfahrt ist wieder extrem ruhig – wohl genau so wie auf dem Bodensee.

Auf Fraser Island angekommen gehts auch schon los. Nachdem es ja die größte Sandinsel der Welt ist, bestehen auch die Straßen aus Sand. Und so ist die Fahrt sehr huckelig, aber extrem lustig. An unserem ersten Stop bei Central Station werden wir von unserem Guide in den Regenwald reingeschickt. Wie im Jurrasic Park ist es hier.

Wir gehen also einen Weg entlang, für den „man“ (oder ein Australier) ca. 30 Minuten braucht. Wir waren nach 10 Minuten schon durch 🙂 Aber es war trotzdem toll, nochmal so dicht im Urwald drin zu sein und die Vegetation sowie die Geräusche (hauptsächlich Vogelgezwitscher) zu bestaunen. Der Weg führt an einem Bach entlang, der „silent creek“ genannt wird, denn man hört das typische Bachplätschern wirklich überhaupt nicht. Und das Wasser ist so klar. Sowas haben wir noch nie gesehen. Aber wir befinden uns ja auch auf einer Sandinsel und so wird das Wasser durch den besten Filter befördert, den es gibt: Sand.

Zurück am Hummer erwartet uns Neil schon mit einem tollen „morning tea/coffee“. Wir bekommen heisse Getränke und Kuchen und Cookies. Und das alles an einem mit Tischdecke gedeckten Tisch 🙂 Sieht wirklich schön aus!

Weiter geht die wilde Fahrt zum Lake McKenzie. Der beeindruckt uns schon sehr. Das Wasser ist wieder kristallklar und der Sand extrem fein und fast schon weiss. Leider sind wir nun schon so weit südlich gekommen, dass die Temperaturen nicht mehr soooo hoch sind. Bei ganzen 18 Grad Außentemperatur wagt sich Raik ins Wasser. Aber die Sonne kommt immer mal wieder durch und da wird es dann auch gleich richtig schön warm! Wir genießen eine Stunde an dem tollen See und werden dann zum Lunch zurück erwartet. Auch hier sind wir wieder sehr exklusiv unterwegs. Jeder erhält einen tollen Korb voll mit Sandwich, Kompott, Kuchen, Süßigkeiten, Saft und Cookies. Dazu gibt es Wein, Bier oder SoftDrinks. Wir werden schon richtig verwöhnt. Vor allem, wenn man so den anderen Touren zuschaut, bei denen jeder eine nicht so lecker aussehende Semmel in die Hand gedrückt bekommt 🙂 Hihi. Das war wohl die richtige Entscheidung.

Nach dem Mittagessen geht die Fahrt sehr lange durch Regenwald und über sehr holprige Straßen. Es ist schon sehr beeindruckend, welche Bäume und Pflanzen alles auf reinen Sand wachsen können. Irgendwann kommen wir dann auch an: am 75 Miles Beach. Der Strand scheint wirklich kein Ende nehmen zu wollen. Wir düsen mit der Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h über den Sand. Das hier gilt als richtiger „Highway“ 🙂 und sogar kleine Rundflug-Flugzeuge starten und landen hier. Der Sand ist richtig fest, so dass die Fahrt sehr entspannt ist. Es geht bis zu dem Schiffwrack „Maheno“. Das strandete hier ca. 1935 (geführt von Japanern) und wurde dort liegen gelassen, nachdem kein Abtransport möglich war. Später wurde es für Übungszwecke als Ziel für Flugzeugbomben verwendet. Es war einmal 5 Stockwerke hoch, wovon man alllerdings nur das oberste Level sieht. Der Rest ist komplett im Sand vergraben. Das sieht schon beeindruckend aus, so ein Wrack direkt am Strand!

Aber es ist ja noch lange nicht vorbei! Unser Neil bringt uns auch noch zu den Coloured Sands. Hier hat der Sand viele verschiedene Farben angenommen und das sieht richtig toll aus, wie er so zu Hügeln geformt ist. 

Unser dann leider schon letzte Stop ist bei Eli Creek. Das ist der größte Fluss, der aus dem Inselinneren zum Meer  läuft und hier haben wir einen längeren Aufenthalt. Raik und ich machen uns auf den Weg zum Ende des am Fluss entlanglaufenden Weges und steigen dort in den Fluss rein. Man könnte bis zum Meer darin entlang schwimmen, aber die Temperaturen halten uns dann doch davon ab. Also waten wir, so lange es seicht genug ist, darin rum. Mitten im Regenwald. Und das Wasser ist wieder total klar. Das ist hier schon richtig toll und macht uns viel Spass!

Wieder zurück am Hummer werden wir zum „Afternoon tea“ erwartet: was bei unserer Tour Champagner und Erdbeeren sowie Schokoladentrüffel heisst 🙂 Wow! Einfach toll. Da steht man mit seinem Sektglas in Australien auf der größten Sandinsel der Welt, schaut den 75 Miles Beach entlang und darf einfach nur genießen. Und das haben wir auch gemacht!

Anschließend müssen wir uns leider schon wieder auf den Rückweg zur Fähre machen. Die „Straßen“ sind nun nicht mehr ganz so schlimm, oder wir haben uns schon daran gewöhnt 🙂 Jedenfalls vergeht die Fahrt echt schnell, bis wir auf einmal stoppen müssen. Eine Schlange bahnt sich langsam den Weg über die Fahrbahn und die wollen wir ja nicht überfahren. Nachdem es sich nicht um die total aggressive „Brown Snake“ handelt, dürfen wir auch aussteigen um Fotos zu machen. Diese Schlange würde einem nur eine ganz schlimme Infektion verpassen, wenn sie dich beisst 🙂 Aber zum Glück überquert sie nur die Fahrbahn und verschwindet dann im Urwald 🙂 

Zudem sahen wir auch einige Dingos. Das sind wilde Hunde, die auch ganz schön aggressiv werden können und Menschen angreifen können, wenn sie richtig hungrig sind. Aber wir saßen ja sicher in unserem Hummer 🙂

Tja, und dann sind wir auch schon bei der Fähre. Es geht also wieder zurück aufs Festland. Aber unser Tag verabschiedet sich noch sagenhaft mit einer tollen Fährfahrt in den Sonnenuntergang hinein. Wir hatten also wirklich einen perfekten Tag und es war die absolut richtige Entscheidung, diese Hummer-Tour zu buchen! Einfach genial! Was ein bisschen peinlich war und uns auch wirklich leid tut, ist, dass Neil von uns gar kein Trinkgeld bekommen hat. Und der Grund dafür: wir haben keine australischen Dollars mehr…. Da muss wohl ein Geldautomat her und ein dickes „Sorry Neil!“…